Einen Bestatter finden zu müssen oder eine Bestatterin zu suchen, geschieht immer in sehr emotionalen und belastenden Situationen. Ganz gleich, ob der Trauerfall plötzlich und unerwartet oder langsam und auf leisen Sohlen eingetroffen ist: Wir wünschen uns, dass wir unseren geliebten Menschen in die Hände eines guten Bestatters oder einer guten Bestatterin geben können. Denn auch über das Leben hinaus wollen wir, dass unsere Angehörigen mit Respekt und Würde behandelt werden und den bestmöglichen Abschied bekommen sollen.
Doch was macht ein Bestattungsunternehmen eigentlich und woran erkenne ich, wer wirklich gut ist?
Bestatter*in finden und kontaktieren
Den passenden Bestatter oder die passende Bestatterin zu finden, ist oft gar nicht so einfach. Zumal man oft gar nicht so viel Zeit für eine intensive Recherche hat. Generell ist es oftmals ratsam, mehrere Bestattungsunternehmen zu kontaktieren und sich über die Möglichkeiten und den Rahmen der Bestattung informieren zu lassen. Sollte man selbst sich dazu gerade nicht in der Lage fühlen, kann man sich Hilfe suchen. Gute Freunde sind sicher dankbar für eine konkrete Aufgabe und unterstützen oft gern bei der Recherche. Während so ein Trauerfall einem selbst schon mal den Boden unter den Füßen wegreißen kann, hat man meist immer jemanden in seinem Umfeld, der hier unterstützend zur Seite stehen kann.
Man findet Bestattungshäuser in den örtlichen Telefon- und Branchenbüchern, aber auch über die Suchmaschinen im Internet. Inzwischen sogar über Instagram und soziale Medien. Es kann aber auch eine gute Abkürzung sein, wenn man Freunde oder Bekannte um Empfehlungen bittet. Diese haben vielleicht bereits Kontakt mit Bestatter*innen gehabt und können aus eigener Erfahrung erzählen, was sie gut und was sie nicht so ganz optimal fanden.
Es ist auch nicht unüblich, sich von mehreren Bestattern ein Angebot einzuholen. So kann man die Leistungen und Preise der einzelnen Bestattungsunternehmen miteinander vergleich und so Kosten sparen. Parallel bekommt man in einem Vorgespräch auch schon mal einen ersten Eindruck, wie das Bestattungsunternehmen arbeitet und bei wem man sich am wohlsten fühlt.
Wie und wann kontaktiert man einen Bestatter oder eine Bestatterin?
Ein/e gute/r Bestatter*in sollte 24 Stunden täglich erreichbar sein – auch an Wochenenden und Feiertagen. Denn der genau Todeszeitpunkt ist in den seltensten Fällen genauestens absehbar. Sobald der Totenschein vom Arzt ausgefüllt wurde, sollte auch zeitnah die Überführung zum Bestattungsunternehmen geplant werden.
Ebenso sollte er oder sie sowohl per Telefon, als auch per Mail gut zu erreichen sein. Optimalerweise bietet er oder sie auch die Möglichkeit des ‚Instant Messaging‘ an. Also Nachrichten z.B. über WhatsApp oder Telegram zu empfangen und auf diesem Wege zu kommunizieren.
Was macht ein Bestatter? Das Angebot einholen
Hier ist es wichtig, dass der/die Bestatter*in auf die Wünsche der Hinterbliebenen eingeht und deren Wünsche akzeptiert, ohne, dass das Gefühl aufkommen kann, dass hier versucht wird, noch weitere Leistungen zu verkaufen, die eigentlich gar nicht gewünscht sind.
Das Bestattungsunternehmen sollte zudem gut vernetzt sein und sowohl bei der Auswahl des Sarges oder der Urne gut beratend zur Seite stehen und ein umfassendes Sortiment haben, auf welches zurückgegriffen werden kann. Ebenso sollte er oder sie bei der Auswahl der Trauerfloristik unterstützen können und auch Ideen für eventuelle Traueranzeigen und Trauerredner*innen im Gepäck haben.
Natürlich geht es hier auch ganz klar um Sympathie. Ihr solltet euch wohl fühlen mit der Person, die euch auf diesem emotionalen Weg und in dieser Zeit begleitet. Auch haben einige Bestatter*innen einen modernen Ansatz, wie eine Bestattung gestaltet werden kann, der sich oft deutlich von den klassischen Bestattungsunternehmen unterscheidet.
Was kostet eine Bestattung? Die Preisgestaltung
Bei der Preisgestaltung einer Bestattung kann man als Daumenregel sagen: Je klarer und detaillierter die Preisgestaltung ist, desto vertrauenswürdiger ist auch der/die Bestatter*in.
Es sollte für alle klar und unmissverständlich ersichtlich sein, welche Produkte und welche Dienstleistungen in welcher Höhe berechnet werden. Preise sollten klar benannt werden können. Stellt sich also die Frage nach den Kosten für z.B. den Sarg, so sollte die Antwort darauf eine eindeutige Zahl sein. Nimmt man ausweichende Antworten wahr, sollte eher Vorsicht geboten sein.
Auch ist es in Ordnung, wenn im Angebot darauf hingewiesen wird, dass eventuell zusätzliche Kosten für beispielsweise die Sterbeurkunde oder das nachträgliche Beantragen notwendiger Dokumente anfallen könnten. Oder beispielsweise die Traueranzeige im Preis noch variieren könnte. Es gibt immer mal Punkte und Faktoren, die auch der/die Bestatter*in nicht zu 100% in der Hand hat.
Ebenfalls hält euch ein/e gute/r Bestatter*in in der Zusammenarbeit über den Ablauf auf dem Laufenden und informiert darüber, welche Schritte bereits eingeleitet und abgeschlossen sind und wie das weitere Vorgehen ist. Er oder sie gibt euch das Gefühl, in die Planung der Bestattung mit einbezogen zu sein.
Wie finde ich eine/n gute/n Bestatter*in: Was sagen bisherige Kunden?
Ähnlich wie im Onlinehandel können wir auch zu Dienstleistenden im Internet Kundenmeinungen und Erfahrungsberichte ausfindig machen. Das kann uns vor so manch einem Fehlkauf bewahren – also auch vor einem Bestatter oder einer Bestatterin, mit dem oder der wir lieber nicht zusammen arbeiten möchten.
Viele Bestattungsunternehmen geben ihren Kunden die Möglichkeit, öffentliche Bewertungen zu verfassen. Zum Beispiel über TrustedShops oder auch über Google Rezensionen. Auch das TÜV Siegel zur Kundenzufriedenheit kann ein guter Hinweis auf die Arbeit des Bestattungsunternehmens sein.
Wenn es um die Qualität des Bestatters oder der Bestatterin geht, so kann die Mitgliedschaft in einem Berufsverband ebenfalls ein gutes Zeichen sein.
Die eigene Bestattung bereits vor dem Tod planen
Der Tod ist ein Versprechen, welches uns bereits mit der Geburt gegeben wurde. Und dennoch hat dieses Thema in unserer Gesellschaft einen sehr nachrangigen Platz bekommen. Wir sprechen sehr ungern darüber und machen uns auch selten Gedanken darüber, solange wir nicht unbedingt müssen.
Tatsächlich kann es aber eine sehr gute Idee sein, den richtigen Bestatter oder die passende Bestatterin für sich bereits vor Ende seiner Lebenszeit ausfindig zu machen. Vielleicht sogar auch schon die Trauerfeier zu planen. Viele Bestatter*innen bieten diese sogenannte Bestattungsvorsorge ebenfalls mit an. So kann man für sich selbst sicherstellen, dass man die Beisetzung bekommt, die man sich auch wirklich wünscht. Und man kann seinen Angehörigen die Last von den Schultern nehmen, sich im akuten Moment der Trauer damit beschäftigen zu müssen (auch wenn das für Viele ein sehr wichtiger und heilsamer Prozess ist).
So findet ihr eure/n Bestatter*in: Ein paar abschließende Worte
Wichtig ist, dass man bei dem Bestatter oder der Bestatterin der Wahl ein gutes Gefühl hat und dass auf die Wünsche und Bedürfnisse der Angehörigen sowie auf das Wesen der verstorbenen Person eingegangen wird. Ein schlechtes Bauchgefühl sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden. Sind aber die genannten Punkte abgedeckt und man fühlt sich in guten Händen, so hat man mit sehr hohen Wahrscheinlichkeit einen guten Bestatter oder eine gute Bestatterin gefunden.
Alles Liebe für euch und viel Kraft in dieser intensiven und aufwühlenden Zeit!