Eheversprechen schreiben: So formuliert ihr eure Eheversprechen zum Weinen und Lachen

Was lange Zeit nur in amerikanischen Filmen zu sehen war, findet auch bei uns in Deutschland zunehmend mehr Bedeutung: das Eheversprechen. Aber wie sollte man so ein Eheversprechen schreiben und wie kann man ein Eheversprechen für das Standesamt oder die Freie Trauung nutzen?

Was ist ein Eheversprechen überhaupt?

Ein Eheversprechen ist das Versprechen, welches sich das Paar vor dem Tausch der Ringe gibt und nach dem die beiden optimalerweise ihre Ehe ausrichten. Dieses Versprechen geht inhaltlich deutlich über das „Ja, ich will“ hinaus. Zudem kann es ein wunderschöner Moment sein, wenn diese Worte ausgesprochen werden und im Rahmen der Vermählung ihren Platz finden.

Aber wie schreibt man am besten ein Eheversprechen? Gibt es da ein ‚Richtig‘ und ein ‚Falsch‘? Und wie lang sollte so ein selbstgeschriebenes Eheversprechen sein? Muss man es für das Standesamt oder die Freie Trauung auswendig lernen oder kann man es auch vorlesen?

Fragen über Fragen, die ich euch jetzt gerne beantworte.

Eheversprechen zum Weinen: Anleitung zum Schreiben der eigenen Eheversprechen

Foto: www.hochzeitslicht.de

Selbstgeschriebene Eheversprechen: Gibt es ein ‚Richtig‘ und ein ‚Falsch‘?

Ganz klare Antwort: Nein. Es gibt kein Richtig und kein Falsch beim Schreiben eurer individuellen Eheversprechen.

Diese Worte sind von euch für euch. Und da dürft ihr all das zum Ausdruck bringen, was ihr gern sagen möchtet.

Macht euch nicht verrückt, weil das Eheversprechen in der letzten Romanze so schön kitschig war – ihr aber vielleicht so gar nicht der Typ dafür seid. Schreibt das, was aus eurem Herzen kommt. Dann werdet ihr genau die richtigen Worte finden.

Wenn es euch Sicherheit gibt, dann könnt ihr euch vorher einen Rahmen stecken, was beispielsweise die Länge anbelangt. Das kann Sicherheit geben und ihr wisst, dass die Versprechen im inhaltlichen Rahmen etwa gleich lang sind. Und wenn ihr doch einen Anhaltspunkt braucht: Bei meinen Freien Trauungen dauern die Eheversprechen so ungefähr zwischen 1 und 5 Minuten pro Person.

Aber im Grunde genommen gilt: Your Wedding. Your Rules. Und das gilt auch bei den Eheversprechen.

Wie schreibe ich ein Eheversprechen?

Ein Eheversprechen zum Weinen schreiben? Nehmt euch ausreichend Zeit

Wenn ihr euch gemeinsam dazu entschlossen habt, ein eigens verfasstes Eheversprechen in eure Trauung mit einzubeziehen, dann fangt am besten rechtzeitig an. Wie oft denkt man, dass noch ewig viel Zeit ist und ganz plötzlich hat man das Gefühl, dass einem die Zeit nur so durch die Finger rinnt? Zwar entstehen unter Druck Diamanten – aber nicht unbedingt die besten Eheversprechen. Macht euch am besten jede/r einen Termin in den Kalender, an dem ihr euch ans Schreiben setzen wollt und nehmt diesen genauso ernst, wie die Anprobe des Brautkleides oder das Gespräch mit eurem Trauredner oder eurer Traurednerin.

Obwohl ich auch Paare kennen, die ihre Eheversprechen improvisiert haben. Und damit kamen die Worte natürlich ganz in dem Moment aus ihrem Gefühl und ihrem Herzen.

Eheversprechen zum Weinen selbst verfassen

Selbstgeschriebene Eheversprechen: Was wollt ihr sagen?

Macht es euch an dem dafür geplanten Termin an einem ruhigen und ungestörten Ort gemütlich und stellt euch euren Partner vor dem inneren Auge vor (ihr könnt auch ein Lieblingsfoto als Unterstützung nehmen).

Stellt euch vor, wie ihr eure Zukunft gestalten wollt. Und auch, welche besonderen Momente ihr schon miteinander geteilt habt. Es heißt ja meist nicht umsonst: „In Guten, wie ich schlechten Zeiten.“

Welche Versprechen oder Sätze der Dankbarkeit lassen sich daraus ableiten? Was wünscht ihr eurem Partner oder eurer Partnerin aus tiefstem Herzen? Für was möchtet ihr ihm oder ihr nochmal besondere Wertschätzung aussprechen? Was liebt ihr besonders am Anderen? Welche Bedeutung hat diese Liebe oder diese Ehe für euch? Wo gleicht ihr euch fantastisch aus? Welche Macken machen den/die Andere/n besonders liebenswert?

Der Anfang ist beim Schreiben eines Eheversprechens oft am Schwierigsten. Sammelt also gern erstmal eure Ideen und beginnt einfach mit dem Schreiben. Wir wissen ja inzwischen: Es gibt hier ja kein Richtig und kein Falsch. Alles in Reihenfolge bringen oder Dinge streichen kann man später immer noch. Die einzige Regel lautet: Die Worte sollten aus dem Herzen kommen.

Fertige Eheversprechen oder Eheversprechen selbst schreiben

Länge eines selbstgeschriebenen Eheversprechens: Weniger ist meistens mehr

Es ist nicht unüblich, dass doch recht schnell so einiges an Worten zusammenkommt. Und alle erscheinen wichtig. Aber: Ihr schreibt keinen Aufsatz für die Schule. Fasst euch lieber kurz und kommt dafür umso prägnanter auf den Punkt. Habt ihr zum Beispiel Dinge aufgeschrieben, wie „Er bringt mich immer zu Lachen. Er hat immer gute Laune. Er hat immer ein Lied auf den Lippen.“ lassen sich diese vielleicht unter dem Oberbegriff ‚Fröhlichkeit‘, ‚Heiterkeit‘ oder ‚Ausgeglichenheit‘ zusammenfassen. So habt ihr drei Punkte zu einem zusammengefasst.

Wichtig ist, dass ihr eure eigenen Worte findet, die zu euch passen und sich für euch gut anfühlen.

Eheversprechen schreiben: Jetzt geht es ans Ausformulieren

Für ein Eheversprechen gibt es im Grunde genommen zwei ‚klassische‘ Einstiegsmöglichkeiten:

– „Hiermit verspreche ich dir,…“ Oder: – Ein Zitat

Zitate können sehr vielfältig sein: Filmzitate, Zitate aus der Literatur oder von Dichtern und Denkern, Liedtexte, … Vielleicht hat auch eure Lieblings-Oma immer einen sehr wichtigen Satz gesagt?

Überlegt euch nun, welche Worte ihr aus euren vorher gesammelten Notizen übernehmen wollt und bringt alles in eine stimmige Reihenfolge.

Schreibt dieses fertige Eheversprechen in eine schöne Karte, die ihr während der Trauung als Hilfestellung nehmen könnt.

Gern könnt ihr sie auch euren Trauzeugen oder eurem Trauredner / eurer Traurednerin geben. Dann müsst ihr an eurem Hochzeitstag nicht daran denken.

Eheversprechen Freie Trauung oder Standesamt

Foto: Marc Leppin für maryl_fotografiert

Das Eheversprechen bei der Freien Trauung oder im Standesamt vortragen

Es empfiehlt sich, vor der Hochzeit einige Male zu üben. Während der Zeremonie kann es sein, dass ihr recht aufgeregt seid. Und da hilft euch die Übung im Vorfeld sehr, da sie euch Sicherheit gibt und ihr wisst, was ihr sagen wollt.

Durch die Übung könnt ihr beim Vortragen des Eheversprechens auch immer wieder hoch und dem Partner in die Augen schauen. Das verleiht dem Versprechen deutlich mehr Tiefe und ihr könnt den Moment besser voll wahrnehmen, als wenn eure Augen konstant auf dem Text verharren, da sie mit ablesen beschäftigt sind.

Nehmt den Druck raus, es perfekt vorsprechen zu können. Wenn ein Satz mal nicht ganz so rauskommt, wie geschrieben oder sich ein Versprecher einschleicht, dann nehmt es mit Leichtigkeit. Ihr habt die Eheversprechen ja niedergeschrieben und könnt euch die ‚perfekte‘ Fassung (des Anderen) jederzeit wieder anschauen und vielleicht auch an den kommenden Hochzeitstagen immer wieder vortragen.

Ihr wollt ein Eheversprechen zum Weinen oder Lachen: Das gilt es zu beachten!

Ein Eheversprechen muss nicht kitschig oder rhetorisch perfekt sein. Sprecht die Worte, die sich für euch gut und richtig anfühlen. Sprecht aus dem Herzen und seid ihr selbst. Dann kann ein eigens verfasstes Eheversprechen ein wunderschöner Moment werden, an den ihr euch euer Leben lang erinnern werdet.

Viel Spaß beim Schreiben!

Eure Elisabeth