Bei einer freien Trauung stehen euch und mir als Traurednerin nahezu alle Möglichkeiten offen. Es ist eure Feier, die ihr ganz nach euren Wünschen und Vorstellungen gestalten könnt. Ihr könnt eure ganz eigenen Rituale mit einbeziehen oder vielleicht sogar Dinge mit einweben, die für euch und eure Beziehung eine besondere Rolle spielen.
Eine Vielzahl an Trauritualen: Fluch oder Segen?
Das liegt ganz im Auge des Betrachters. Der eine liebt die Möglichkeit, aus einem unerschöpflichen Topf an Möglichkeiten schöpfen zu können. Den anderen überfordert diese Vielfalt maßlos. Ich persönlich sehe diese Vielzahl an Hochzeitsritualen eher als Segen. Wenn man sich in Ruhe Gedanken macht, was man sich für die Trauung wünscht und was nahezu ausgeschlossen ist, kann man recht schnell einen guten roten Faden ausfindig machen.
Hier habe ich mal ein paar ausgefallene und besondere Rituale zur freien Trauung für euch zusammengestellt. Im Vorbereitungsgespräch mit den Paaren sprechen wir dann, welches Ritual gut zu ihnen passt oder ob wir uns etwas ganz Anderes ausdenken.
Ritual Nr. 1: Wünsche verbrennen
Dieses Ritual findet seine Wurzeln in Japan. Dort glauben Menschen, dass sich mit dem Aufsteigen des Rauchs die sichtbare und die unsichtbare Welt miteinander vereinen.
So ist es ein schönes Ritual, dass die Hochzeitsgäste ihre guten Wünsche für euch aufschreiben und alle zusammen in einer Feuerschale gesammelt werden. Natürlich darf auch das Paar seine Wünsche oder auch das Trauversprechen mit hinzugeben.
Braut und Bräutigam entzünden nun gemeinsam das Feuer. Wenn man mag, kann man dieses auch noch (beispielsweise mit Kräutern) abrunden.
Ritual Nr. 2: Wunschsteine
Anstatt die Wünsche der Gäste zu verbrennen, können sie diese auch auf Steine schreiben. Hier sollte auf wasserfeste Stifte geachtet werden. Und damit sie wirklich nachhaltig lange halten, ist es zu empfehlen, sie zusätzlich noch einmal mit Klarlack zu besprühen. Die Steine können dann entlang des Mittelgangs gelegt werden, so dass diese beim Ein- und Auszug gut sichtbar sind.
Ritual Nr. 3: Verbindung im Sand
Vermischte Sandkörner lassen sich nahezu nicht mehr trennen. So ist es ein klassisches Ritual bei Trauungen, zwei verschieden gefärbte Sandkörner miteinander in einem großen Gefäß zu vermengen. Diese enge Verbundenheit darf das Paar nun ein Leben lang begleiten. Und das Gefäß findet sicher immer einen schönen Platz in deren Zuhause.
Kleiner Tipp: Dieses Ritual eignet sich eigentlich am besten für Paare mit Kindern und Patch-Work-Familien. Die Kinder können ihren eigenen farbigen Sand bekommen und mitmachen. Dann gibt es noch viel mehr schöne Farben und die kleine Familie wird optisch zusammengeführt.
Ritual Nr. 4: Das Pflanzritual
Die Partnerschaft wächst und gedeiht. Und so tut es auch eine Pflanze. Ein schönes Ritual kann das gemeinsame Pflanzen sein. Ob es ein Samen, eine Zimmerpflanze oder gleich ein Baum wird, kann ganz individuell entschieden werden. Nicht jeder hat ja das große Anwesen mit Wald und Garten 😉 Ähnlich wie bei der Verbindung im Sand ist es nicht unüblich, dass jeder seine eigene Erde hat, die während des Pflanzens miteinander vermischt werden. Eine schöne Idee ist es auch, die Gäste zu bitten, Erde mitzubringen und so entsteht aus vielen kleinen Mitbringseln etwas ganz Neues.
Ritual Nr. 5: Familienbrot
Man sagt ja, dass man bei einer Hochzeit nicht nur den Partner, sondern eine ganze Familie heiratet. Und um das neue Familienmitglied in der Familie willkommen zu heißen, teilen sich Braut und Bräutigam jeweils ein Stück Brot mit ihren Schwiegereltern.
Ritual Nr. 6: Ringe segnen
Ein Ritual, dass ich selbst auch schon des öfteren auf freien Trauungen anleiten durfte. Hier werden die Ringe auf ein langes Band gefädelt, welches durch die Reihen der Gäste gelegt wird. Jeder Hochzeitsgast hält die Ringe einmal in der Hand und kann diese segnen, bis sie schließlich am Ende der Fäden und somit beim Brautpaar ankommen. Die Ringe stehen danach dann für die Verbindung des Paares aber auch der Familien und Freundeskreise.
Ritual Nr. 7: Handskulputur
Das frisch vermählte Paar kann direkt nach dem Tauschen der Ringe (oder auch später während der Feier) einen Gipsabdruck machen, den sie als besondere Erinnerung an einen schönen Ort zu Hause stellen können. Besonders, wenn dieser später auf einem Holzsockel platziert wird, kann dies sehr schön aussehen. So geben sie sich symbolisch immer gegenseitig Halt.
Ritual Nr. 8: Zeitkapsel
Wie schön wäre es, eine Kiste zu haben, die das Gefühl des Hochzeitstags lange konserviert? Mit diesem Hochzeitsritual ist das möglich.
Für die Zeitkapsel eignet sich eine schöne Weinkiste wunderbar. Darin kann alles Platz finden, was einige Zeit nach der Hochzeit wieder die schönen Erinnerungen hervorruft.
- Liebesbriefe, die ihr euch schreibt
- Wünsche oder kleine Gegenstände von euren Gäste
- 10 Gründe, warum ihr euch ineinander verliebt habt
- eine Flasche Wein
- Fotos
Nach der Hochzeit wird die Kiste zugenagelt und erst an einem Datum oder Erlebnis wieder geöffnet, das ihr euch vorher überlegen könnt. Dann schaut ihr euch die Inhalte gemeinsam mit der Flasche Wein an und schwelgt in Erinnerungen. Das kann etwa am 1. Hochzeitstag sein oder auch in Momenten, die nicht so gut laufen, wie z. B. bei einem Streit.
Wer mag, kann die Kiste dann mit neuen Inhalten füllen und sich darauf freuen, sie zum nächsten gewählten Zeitpunkt wieder öffnen.
Ritual Nr. 9: Hochzeitsglöckchen / Wedding Wands
Eine schöne Möglichkeit, die Gäste in die Zeremonie einzubinden, sind Hochzeitsglöckchen. Diese können dann während des Kusses nach der Vermählung fröhlich erklingen. Die Wedding Wands kommen aus den USA und werden zum Auszug von Allen geschwungen. Nach dem Motto „Wave your wedding wand to wish them well, show them love, by ringing your bell“.
Ritual Nr. 10: Verstorbene Familienmitglieder
Manchmal liegen Freude und Trauer sehr nah beisammen. Auf der einen Seite ist die Freude über diesen besonderen Tag riesig, auf der anderen Seite wäre es so schön, wenn bereits von uns gegangene und geliebte Menschen dabei sein könnten. Ich empfehle daher meinen Brautpaaren, verstorbene Familienmitglieder in die Trauung zu integrieren.
Hier könnt ihr zum Beispiel Bilder aufstellen oder den Sitzplatz, den diese Person leider nicht mehr einnehmen kann, mit einem Bild und einer Kerze besetzen.
Achtet aber darauf, dass ihr das – an diesem ohnehin schon sehr emotionalen Tag – noch gut mit verarbeiten könnt und dadurch nicht zu tief in die Trauer gezogen werdet.
Ritual Nr. 11: Die Hobbies des Paares
Gibt es ein besonderes Hobby, das für einen von euch einen Großteil seines oder ihres Lebens einnimmt? Dies kann zum Beispiel die Aktivität in der Freiwilligen Feuerwehr, der Sportverein oder das Fotografieren sein. Oder seid ihr Pros im Skifliegen, mixt euch jedes Wochenende einen neuen ausgefallenen Cocktail oder spielt leidenschaftlich gern Brettspiele?
Ganz egal, welches Hobby die Bräute oder Bräutigame haben: Sicher gibt es die Möglichkeit, daraus ein schönes Ritual für die Hochzeit zu kreieren. Beim Vorbereitungsgespräch ist das immer ein wichtiger Punkt, den ich mit meinen Hochzeitspaaren bespreche.
Ritual Nr. 12: Die gemeinsame Leidenschaft des Paares
Wenn nicht einer ein Hobby hat, sondern vielleicht sogar beide gemeinsam dieses teilen, dann ergeben sich daraus ganz neue Möglichkeiten. Ganz gleich, ob es ein aktives Hobby oder eine Leidenschaft für ein bestimmtes Land oder beispielsweise eine Fernsehserie ist: Hieraus können ebenfalls spannende Rituale abgeleitet werden. Auch aus kulturellen Hintergründen oder eurem Glauben lassen sich individuelle Rituale kreieren.
Ritual Nr. 13: Eure Hochzeit = Eure Rituale
Ganz egal für welche Rituale ihr euch entscheidet: Wichtig ist immer, dass ihr euch wohl fühlt und eure Hochzeit genau so gestaltet, wie ihr sie euch wünscht. Findet eine Traurednerin, die zu euch passt und/oder werdet kreativ und lasst euch Zeit bei der Gestaltung eurer Trauung. So denkt ihr auch nach Jahren noch voller Freude zurück an diesen besonderen Tag.
Weitere mögliche Rituale schlage ich euch gern bei unserem kostenlosen Kennenlerngespräch vor. Falls ihr auf der Suche nach einer Traurednerin seid, meldet euch einfach gern bei mir.
Viel Spaß beim Kreieren und finden eurer Traurituale!